Was wir von KI über Führung lernen können. Zehn elementare Erkenntnisse für deinen Führungsalltag

von | 09.01.25 | Führung, KI

Für alle, die sich viel Mühe geben, das Beste aus ihren Chatbots zu holen. Mit diesen 10 Erkenntnissen aus der Arbeit mit KI führst du auch dein Team erfolgreicher. Hättest du es gewusst? 

Was wir von KI über Führung von Menschen lernen können.

Nutzt du hin und wieder KI? Dann weißt du, wie unglaublich menschlich der Austausch mit ChatGPT & Co. ist. Kein Wunder, basiert generative KI schließlich auf Daten menschlicher Kommunikation. Als Führungskraft fallen dir dabei sofort die vielen Parallelen zwischen KI-Prompting und Menschenführung auf. Tatsächlich lernt ein guter Prompt Engineer automatisch die wichtigsten Grundlagen erfolgreicher Führungskommunikation. Du wirst erstaunt sein, was da drinsteckt.

Das „Führen“ von KI-Assistenten ist das Prompting

Prompting ist im Grunde nichts anderes als die Art und Weise, wie wir mit KI kommunizieren. Je präziser und durchdachter unsere Anfragen (Prompts) sind, desto besser die Ergebnisse. Erfolgreiche Prompts enthalten klare Rollenverteilungen, präzise Aufgabenstellungen und relevante Kontextinformationen. Kommt dir bekannt vor? Genau – das sind auch die Grundpfeiler erfolgreicher Führungskommunikation.

Falls du dich mit den Grundlagen guten Promptings für generative KI näher vertraut machen willst, lies gerne auch diesen Artikel dazu: Die wichtigsten Tipps zur „Führung“ von KI

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse, die wir aus gutem KI-Prompting für unseren Führungsalltag mitnehmen können:

1. Schaffe Klarheit über Rollen und Verantwortlichkeiten

Eine KI liefert die besten Ergebnisse, wenn ihre Rolle klar definiert ist. Gib ihr eine eindeutige Rolle oder Persona. Gleiches gilt für dein Team: Ist das mein Job oder kümmert sich die andere Abteilung darum? Wir kennen die Diskussionen und Missverständnisse aus unklaren Rollenbeschreibungen und Zuständigkeiten. Definiere daher von Anfang an, wer wofür verantwortlich ist.

Reflexionsfrage:

Welche drei Verantwortlichkeiten in deinem Team könnten klarer definiert werden?

2. Kommuniziere klar und präzise

Vage Anweisungen führen zu vagen Ergebnissen – bei KI wie bei Menschen. Präzise Kommunikation bedeutet nicht, jeden Handgriff vorzugeben, sondern Ziele und Erwartungen unmissverständlich zu formulieren. Manch ein KI Modell fragt bei sehr unklaren Prompts sogar von sich aus nach und bittet um zusätzliche Infos. Manche Mitarbeitende machen das auch – manchmal.

Reflexionsfrage:

Bei welcher aktuellen Aufgabe könnte eine:r deiner Mitarbeitenden von einer klareren Zieldefinition profitieren?

3. Erkläre deinen Auftrag. Liefere relevanten Kontext

KI-Systeme liefern bessere Antworten, wenn sie den Gesamtzusammenhang kennen. Menschen brauchen diesen Kontext noch viel mehr. Stichwort: Mitdenken können. Außerdem gibt Kontext ihrer Arbeit Bedeutung und Verantwortungsgefühl. Stichwort: Sinn und Motivation.

Reflexionsfrage:

Wie oft erklärst du deinem Team das „Warum“ hinter wichtigen Entscheidungen? Wo könntest du das aktuell nachholen?

4. Ermutige und motiviere bei der Arbeit

Erstaunlich, aber wahr: Selbst KI-Systeme reagieren positiv auf ermutigende Kommunikation. Denn KI lernt durch Feedback. Auch ein freundlicher Ton verbessert die Ergebnisse. Bei Menschen ist dieser Effekt um ein Vielfaches stärker. Bestätigung und Ermutigung sind Katalysatoren für Engagement und Kreativität. Wer kennt das nicht? Eine kleine Ermutigung vom Chef und schon hängt man sich noch ein wenig mehr rein.

Reflexionsfrage:

Welchem Teammitglied kannst du morgen konkret sagen, was du an seiner/ihrer Arbeit schätzt?

5. Gib Feedback zur Leistung

Schweigen oder allgemeine Kritik bringt weder KI noch Menschen weiter. KI braucht ganz spezifische Rückmeldungen, was gut oder schlecht war, um das Ergebnis zu verbessern. Konstruktives Feedback – spezifisch, zeitnah und lösungsorientiert – ist wiederum auch im Team Schlüssel zur kontinuierlichen Verbesserung.
Übrigens, niemand käme auf die Idee, dem Chatbot zu drohen, ihn gegen ein anderes Modell auszuwechseln – hilft auch bei Menschen nicht. Smiley.

Reflexionsfrage:

Welches Feedback hältst du zurück, obwohl es in deinem Team helfen könnte, sich weiterzuentwickeln?

6. Bleibe flexibel und situativ

Verschiedene KI-Modelle haben unterschiedliche Stärken. Derselbe Prompt wird unterschiedliche Ergebnisse bringen, je nach Modell. Nach einem Update, quasi „Schulung“ sogar im gleichen Modell. Genauso unterschiedlich sind die Menschen in deinem Team. Situative Führung bedeutet, deinen Stil an die jeweilige Person und Situation anzupassen.

Du darfst also offen dafür sein, mit unterschiedlichen Ergebnissen und Kompetenzen umzugehen. Kenne die unterschiedlichen Stärken und Bedürfnisse.

Reflexionsfrage:

Wie flexibel passt du deinen Führungsstil an unterschiedliche Teammitglieder an?

7. Entwickle dich kontinuierlich weiter

Die KI-Welt entwickelt sich täglich rasant weiter – wer nicht dranbleibt, verliert den Anschluss. Neue Modelle, neue Features kommen, andere gehen. Gleiches gilt für unsere heutige komplexe Arbeitswelt. Lebenslanges Lernen ist also keine Option, sondern Notwendigkeit. Bleibe daher flexibel und offen für Neuerungen, jederzeit bereit, dich anzupassen.

Reflexionsfrage:

Welche Kompetenzen möchtest du in den nächsten drei Monaten gezielt entwickeln? Zum Beispiel rund um KI?

8. Dosiere deine Aufträge richtig. Schnüre kleine Arbeitspakete.

Große Aufgaben überfordern nicht nur KI-Systeme. Wer zu viele Details oder Dokumente auf einmal absendet, läuft Gefahr, dass die KI Dinge übersieht oder falsch gewichtet. Die Kunst besteht darin, komplexe Projekte in verdauliche Teilschritte zu zerlegen, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Schritt für Schritt also.

Reflexionsfrage:

Bei welchem aktuellen Projekt könnte dein Team von einer cleveren Aufteilung in Teilschritte profitieren, um sich nicht im Wald vor lauter Bäumen zu verlieren?

9. Nutze Fehler als Lernchancen. Habe Geduld.

Wie beim iterativen Prompting führt auch in der Führung selten der erste Versuch zum perfekten Ergebnis. Trial and Error gehören bei KI-Arbeit ganz normal dazu. Eine positive Fehlerkultur ist auch in unseren Unternehmen der Schlüssel zu Innovation und kontinuierlicher Verbesserung. Das erfordert Geduld und Vertrauen auf Seiten der Führungskraft.

Reflexionsfrage:

Wie reagierst du, wenn in deinem Team Fehler passieren? Was könnte sich durch eine andere Reaktion verändern?

10. Vertraue, aber behalte den Überblick

Blindes Vertrauen in KI-Ergebnisse kann in die Irre führen. Derzeit liefern die Systeme gelegentlich noch selbstbewusste Ergebnisse, die aber faktisch falsch sind. Grund dafür: KI denkt nicht wirklich, sondern sie interpretiert Statistiken. Bewahre also deinen gesunden Menschenverstand. Dasselbe gilt für Führung: Vertrauen ist die Basis und bringt uns grundsätzlich schneller zu Ergebnissen. Aber manchmal hilft gesundes Hinterfragen und regelmäßiger Austausch dem ganzen Team und seinen Ergebnissen. 

 Reflexionsfrage:

Wo könntest du mehr Vertrauen wagen und was bräuchtest du für dich, um Überblick und Sicherheit zu erlangen?

Fazit: Von der Maschine lernen heißt führen lernen

Was uns im Umgang mit KI selbstverständlich erscheint, vernachlässigen wir im Führungsalltag überraschend oft: Klare Kommunikation, ausreichend Kontext, konstruktives Feedback und eine vertrauensvolle Grundhaltung. Dabei sind genau diese Elemente der Schlüssel zu psychologischer Sicherheit im Team – und damit zu besserer Performance und höherer Zufriedenheit.

Möchtest du mehr über KI erfahren und wie du sie für dich nutzen kannst? Ob Einsteiger oder bereits KI-erfahren – ich zeige dir gerne das Potenzial von ChatGPT & Co. für deine spezifischen Führungsaufgaben.

Dir gefällt der Artikel? Dann teile ihn gerne über …

Das könnte dich auch interessieren …

Omega 3 als Grundlage für Nahrungsergänzung

Omega 3 als Grundlage für Nahrungsergänzung

Nahrungsergänzungsmittel sind für Führungskräfte eine beliebte Unterstützung ihrer Gesundheit. Damit sie aber auch dort ankommen, wo sie hin sollen, fehlt leider oft die Grundlage: Omega 3Omega 3 als Basis für eine richtige NahrungsergänzungGehörst du auch zu den gesundheitsbewussten Führungskräften, wie ich, die morgens alle möglichen Vitamine, Mineralstoffe und...

mehr lesen
Führen durch psychologische Sicherheit

Führen durch psychologische Sicherheit

Warum das Harvard-Konzept der psychologischen Sicherheit in der Führung oft nur Theorie bleibt – und weshalb dein Nervensystem das fehlende Puzzlestück ist, um wirklich erfolgreiche Teams zu führen.Psychologische Sicherheit im Team - jetzt mal ehrlichWer kennt nicht die Führungsidee von der "psychologischen Sicherheit"? In fast jedem Führungskräftetraining wird...

mehr lesen
Die Polyvagal-Theorie einfach erklärt

Die Polyvagal-Theorie einfach erklärt

Wenn du wissen willst, wie neuro-basierte Führung wirkt, dann wirf mal einen Blick auf die Erkenntnisse dahinter. Wichtige Grundlagen hat uns die sogenannte Polyvagal-Theorie geschenkt. Klingt schrecklich, aber ist ein Segen.Wie unser Nervensystem unser Verhalten bestimmt"Poly... was?" – Ich muss zugeben, der Name ist ziemlich sperrig. Doch was sich hinter der...

mehr lesen

Kontakt

Klaus Plaschka
Sparringspartner & Executive Coach

Metropolregion München
mail@klausplaschka.de

Social Media

Direktnachricht über

© 2025 Klaus Plaschka